... und Alpines Heiligtum
Einer der wichtigsten prähistorischen Wege über die Alpen führte über den Piller Sattel. Vom Naturparkhaus aus können Sie ein Stück dieses historisch bedeutenden Weges gehen und Kultstätten besuchen.
Geschichtsträchtige Wege
Seit Urzeiten dienen Wege dem Handel und dem Austausch der Kulturen. So auch am Piller Sattel, wo ein Netz von Altwegen und Straßen aus der Bronze- und Eisenzeit nachgewiesen werden konnte – erbaut Jahrhunderte vor der römischen Via Claudia Augusta.
Der KULT-UR-Weg zwischen dem Weiler Fuchsmoos und dem Naturparkhaus befindet sich großteils im ursprünglichen Zustand, an felsigen Stellen sind noch die uralten Wagenspuren zu erkennen. Eine spannende Wanderung für Kultur- und Naturinteressierte! Und nur wenige Gehminuten vom Naturparkhaus entfernt liegt ein ebenso prähistorisches wie römerzeitliches Heiligtum: der Brandopferplatz am Piller Sattel, entdeckt im Jahr 1991.
Der Brandopferplatz
Hier wurde von der Bronzezeit (1.500 v. Chr.) bis zum Aufkommen des Christentums (ca. 500 n. Chr.) den Göttern geopfert. In der Bronze- und der älteren Eisenzeit waren es vor allem Tiere, die auf einem Steinaltar geopfert wurden. Jene Teile der Tiere, die für die Götter bestimmt waren, wurden auf dem Altar verbrannt.
Die Asche wurde vom Priester auf den Aschehügel verteilt, die verbrannten Knochen zerkleinert und über die Asche gestreut. Im Laufe der Jahrhunderte entstand so ein Hügel mit einem Durchmesser von 15 mal 12 Metern und einer Höhe von 2,5 m. In der jüngeren Eisenzeit kam es zu einer starken Zunahme gegenständlicher Opfer wie Waffen, Fibeln, Schmuckgegenständen, Votivschilde und Münzen. Auch in Felsspalten – dem vermuteten Zugang zu den Göttern – wurde geopfert.