Beschreibung
Stolz und imposant thront die Burganlage Berneck hoch über dem Taleingang zum Kauntertal. 1225 wurde die zuerst romanische Burganlage zum ersten Mal erwähnt, als "Hegeno de Berneggo". Keramikfunde und Ausgrabungen deuten darauf hin, dass bereits in vorchristlicher Zeit Baulichkeiten bestanden haben.
Es wird angenommen, dass Berneck, das an der Nebenroute der Via Claudia über den Piller gelegen ist, als Verwaltungsburg für diesen Herrschaftsbereich errichtet wurde. Nachdem die Herren von Berneck ausgestorben waren, kam die Burg 1435 in den Besitz des Schweizer Adeligen Hans Wilhelm von Mühlinen, Gefolgsmann von Friedrich IV.
Unter seiner Hand fand ein weitreichender Umbau statt, das Erscheinungsbild wechselte zu einer spätgotischen Wohnburg. Nach seinem Tod wechselte die Burg mehrmals die Besitzer. Ende des 15. Jh. bekam sie Kaiser Maximilian I., unter dem der letzte Ausbau folgte. Mit dem Ende des Mittelalters verfiel die Burg immer mehr bis zur Ruine.
1976 erstand die Familie Hörmann Berneck und renovierte sie in jahrelanger liebevoller und fachmännischer Arbeit. Die Burg ist gekennzeichnet durch einen mächtigen Turm im Westen und drei Höfe, die die Burg in drei Teile gliedern. Auf der Nordseite erhebt sich eine hohe Ringmauer aus einem meisterhaft gefertigten Mauerwerk. Der gotische Erker über dem Eingangstor zählt zu den ältesten in Tirol, ebenso wie die "gotische Stube" von Berneck, die nach sorgfältiger Restaurierung ab 2007 wieder in ihrem alten Glanz besichtigt werden kann. Die Burgkapelle, die dem Heiligen Bartholomäus geweiht ist, beinhaltet bedeutende spätgotische Fresken, vor allem das Altarfresko mit dem Hl. Johannes. Entlang der Südseite führt eine Galerie über die 130 m hohe Felswand und bietet einen atemberaubenden Blick in die Tiefe.